Wir ernten, was wir säen

Erste positive Erkenntnisse zu den Wechselwirkungen von Erdkabeln und Landwirtschaft

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Seit vier Jahren untersuchen TransnetBW und die Universität Hohenheim die Auswirkungen des Baus und Betriebs von 525-kV-Gleichstromerdkabeln auf unterschiedliche Böden und landwirtschaftliche Kulturpflanzen. Dafür haben die beiden Kooperationspartner an vier Standorten in Süddeutschland sogenannte Felduntersuchungen eingerichtet, die wissenschaftlich exakt den Einfluss der Erdkabel untersuchen. Jetzt liegen die ersten Zwischenergebnisse vor, die zeigen: Netzausbau und Landwirtschaft funktionieren gemeinsam!

Wir prüfen die Kabelverlegung auf Herz und Nieren

Jede Untersuchungsfläche entspricht mit 0,6 Hektar in etwa der Größe eines Fußballfeldes. Darauf haben wir zunächst drei Kabelgräben ausgehoben. Die unterschiedlichen Bodenschichten wurden – genau wie später beim echten Bau von SuedLink – sorgfältig getrennt voneinander gelagert. In zwei der Gräben simulieren wir mit Stahlrohren die Erdkabel, die Wärme in den Untergrund abgeben. Im dritten Graben erfassen unsere wissenschaftlichen Partnerinnen und Partner die Situation ohne Wärmezufuhr. Hier wollen wir vor allem beobachten, wie der Boden reagiert, wenn er ausgegraben und rückverfüllt wird. Durch diese Versuchsanordnung können bautechnische und wärmebedingte Einflüsse für sich betrachtet und getrennt beurteilt werden. Auch das Bettungsmaterial für die Kabel sowie die Rückverfestigung des Bodens beim Verfüllen der Gräben werden variiert. Anschließend wurden die Flächen inzwischen über vier Jahre landwirtschaftlich in der üblichen Fruchtfolge der Landwirte bewirtschaftet. 

TÜV bestanden

Wir haben unsere Kabelverlegung also einem umfassenden TÜV unterzogen. Denn die Angst vor starken Ertragseinbußen oder gar -ausfällen durch die Wärme der Erdkabel war in der Landwirtschaft groß. Die aktuellen Forschungsergebnisse geben nun Entwarnung. Trotz dauerhaften maximalen Wärmeeintrag über die bisherigen vier Versuchsjahre wurde lediglich beim Pflanzenwachstum auf der Fläche über dem Warmgraben im Vergleich zur Kontrollfläche in der vegetativen Wachstumsphase kleine Unterschiede festgestellt: Dort beginnt das Pflanzenwachstum etwas früher und die Pflanzen beginnen z. B. etwas früher zu blühen. Je nach Standort und Pflanzenkultur können das fünf bis sieben Tage sein. Zur Abreife des Getreides verschwindet dieser Effekt und zur Ernte hat man einen gemeinhin einheitlichen Bestand der gleichzeitig abreift. Darüber hinaus konnten bisher keine Ertragseinbußen über den Warmgräben gegenüber der Kontrollfläche festgestellt werden. 

So sahen die Gräben der Felduntersuchungen in Rinderfeld während der Einrichtung der Fläche aus.

Die Felduntersuchung in Rinderfeld während der Getreideernte

„Bei fachgerechtem Einbau der Erdkabel können wir keine negativen Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum feststellen.“

TransnetBW und die Universität Hohenheim haben wertvolle Forschungsarbeit geleistet, auch über SuedLink hinaus. Die Felduntersuchungen zeigen: Netzausbau und Landwirtschaft stehen nicht im Widerspruch zueinander!

Auch im nördlichen Teil von SuedLink wird genau hingeschaut. TenneT prüft an drei Standorten in Niedersachsen - Heeslingen (Landkreis Rotenburg (Wümme)), Walsrode (Landkreis Heidekreis) und Seelze – akribisch, wie sich der Boden vom Baueingriff erholt und welche Wechselwirkungen es zwischen Bau und Betrieb einerseits und dem Pflanzenertrag andererseits gibt. Auch für die norddeutschen Böden warten wir gespannt auf erste Ergebnisse.