Faktencheck: 

Felduntersuchungen sollen Bodenschutzkonzepte validieren 




Neben viel sehr praktischer Arbeit intensivieren wir auch unsere wissenschaftliche Begleitforschung. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben im Mai Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und TenneT-COO Tim Meyerjürgens den Aufbau eines Erdkabel-Untersuchungsfeldes in Gut Dunau bei Seelze (Region Hannover) in Gang gesetzt.

Der Besitzer von Gut Dunau, Christian von Alten, SuedLink-Gesamtprojektleiter Stefan Mirschel, Ministerpräsident Stephan Weil, TenneT-COO Tim Meyerjürgens und Landvolk-Geschäftsführer Torsten Nordmann beim ersten Spatenstich.

Infozentrum Gut Dunau

Gut Dunau ist nicht nur der Standort der ersten Felduntersuchungsfläche von TenneT, sondern beherbergt auch ein SuedLink-Infozentrum. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich hier über das Vorhaben SuedLink sowie die Forschungen vor Ort formieren. Bei Interesse schreiben Sie uns an suedlink@tennet.eu.

Bereits im vergangenen Jahr hat TransnetBW im südlichen Abschnitt von SuedLink vier Felduntersuchungsflächen eingerichtet. Nun hat TenneT in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Landwirtschaft und Medien den Startschuss für das erste Testfeld im nördlichen Abschnitt gegeben. Insgesamt werden drei Erdkabeluntersuchungsfelder in Niedersachsen eingerichtet: in Heeslingen (Landkreis Rotenburg (Wümme)), Walsrode (Landkreis Heidekreis) und Seelze. Dort wird wissenschaftlich betrachtet, wie sich der Boden vom Baueingriff erholt und welche Wechselwirkungen es zwischen Bau und Betrieb einerseits und dem Pflanzenertrag andererseits gibt. Die Tests überprüfen zudem die vorgenommenen Berechnungen zum Wärmeeintrag der SuedLink-Kabel in den Boden. Die Standorte wurden so gewählt, dass sie für den Norden Deutschlands möglichst repräsentative Böden abdecken. Alle drei Untersuchungsfelder werden bis Ende 2022 eingerichtet und danach vier Jahre lang kontinuierlich untersucht. In dieser Zeit werden die Flächen von den Landwirten voll in die umliegende Bewirtschaftung integriert.

Nach dem Spatenstich werden die Forschungsgräben eingerichtet.

Federführend für die Planung und Bauausführung der Felduntersuchungen im nördlichen Asset ist TenneT. Ein Konsortium unter der Leitung der FAU Erlangen-Nürnberg hat zusammen mit der Leibniz Universität Hannover und der Fachhochschule Kiel das Forschungsdesign auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher und technischer Erkenntnisse erstellt. Der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel beschäftigt sich mit sämtlichen pflanzenbaulichen Fragen und Untersuchungen. Das Institut für Bodenkunde der Leibniz Universität Hannover deckt den Bereich der Bodenregeneration ab. Die Arbeitsgruppe Oberflächennahe Geothermie der FAU Erlangen-Nürnberg übernimmt die geothermischen und bodenkundlichen Untersuchungen im Unterboden. Überwacht wird der Bau der Versuchsfelder von der Vössing Ingenieurgesellschaft mbH in Zusammenarbeit mit dem geotechnischen Ingenieurbüro für Standorterkundungen Geries GmbH.


Prominente Stimmen zum Baustart

Stephan Weil - 
Ministerpräsident Niedersachsen

„Leistungsstarke Stromverbindungen wie SuedLink sind für die Energiewende unverzichtbar, um den Strom vom Norden in den Süden Deutschlands zu transportieren. Richtig ist aber auch, dass Erdkabelverbindungen nicht ohne einen Eingriff in den Boden errichtet werden können. Ich kann gut verstehen, dass Landwirte neben Praxiserfahrungen aus anderen Teilen Deutschlands auch ganz konkret gezeigt bekommen möchten, wie sich das SuedLink-Kabel in den spezifischen Böden verhält, durch die SuedLink verlaufen soll. Deshalb begrüße ich, dass TenneT die bisherigen Erfahrungen in einer wissenschaftlich begleiteten Felduntersuchung transparent überprüfen lässt.“

Tim Meyerjürgens - 

COO TenneT

 „Wir nehmen die Bedenken der Landwirte sehr ernst. Durch die Ergebnisse unserer Untersuchungen möchten wir unsere Bodenschutzkonzepte validieren und zeigen, wie der Boden vorbeugend geschützt werden kann und welche Maßnahmen helfen, ihn naturnah wiederherzustellen. TenneT hat in Deutschland bereits mehr als 1.000 Kilometer Gleichstrom-Kabel verlegt und verfügt über umfangreiche Betriebserfahrungen. Unsere positiven Praxiserfahrungen fließen in die SuedLink-Planungen ein, um Einflüsse auf den Boden zu minimieren und dauerhafte landwirtschaftliche Ertragseinbußen zu vermeiden.“

Torsten Nordmann - 
Geschäftsführer Landvolk Hannover e.V.

„Das Landvolk Hannover begrüßt die Einrichtung des Untersuchungsfeldes Gut Dunau sowie der weiteren Untersuchungsfelder und hat sich stets dafür stark gemacht, die künftigen Auswirkungen des Baus und des Betriebes der Erdkabelleitung SuedLink fundiert untersuchen zu lassen. Damit setzt TenneT eine von der Landwirtschaft seit Beginn der Planungen zum SuedLink gewünschte Maßnahme um.“



Weitere Informationen finden Sie auch in unserem Video!

Die Erkenntnisse unsere Forschungspartner strahlen weit über SuedLink hinaus. Sie lassen sich nicht nur auf andere Regionen und Bauvorhaben übertragen. Sondern sind auch auf andere Szenarien wie beispielsweise den Einfluss des Klimawandels auf die Böden anwendbar.