
Die Natur bewahren
So verbindet SuedLink grüne Energie mit Artenschutz

Minimalinvasives Vorgehen bevorzugt
SuedLink wird über rund 700 Kilometer verlegt. Bei einer so langen Strecke sind temporäre Eingriffe in Natur und landwirtschaftlich genutzte Flächen unvermeidbar. Uns ist es wichtig, beim Bau und Betrieb die Eingriffe in Boden, Flora und Fauna so gering wie möglich zu halten. Dafür arbeiten wir intensiv mit den Menschen vor Ort und ausgewiesenen Expertinnen und Experten. Über den gesamten Verlauf haben wir die Tier- und Pflanzenwelt kartiert, um ein präzises Bild der durch den Bau betroffenen Arten zu erhalten. So können wir sensible Gebiete umgehen oder – wenn dies nicht möglich ist – die erwarteten Auswirkungen so gering wie möglich halten. Schon bei der Planung ist unser vorrangiges Ziel die Vermeidung!
Flora und Fauna durch Umsiedlung schützen
Allen Bemühungen zum Trotz wird es Bereiche geben, in denen wir Auswirkungen auf die Umwelt weder vermeiden noch minimieren können. In diesen Fällen kommen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen ins Spiel. Denn: Kann nicht vermieden oder minimiert werden, sieht das Bundesnaturschutzgesetz vor, dass die beeinträchtigten Gebiete an anderen geeigneten Stellen kompensiert, also die Funktionen von Natur und Landschaft wiederhergestellt werden müssen. Das geschieht durch das Anlegen neuer oder die Aufwertung bestehender Biotope.
Die nötige Kompensation ermitteln wir mit standardisierten Biotopwertverfahren. Darin werden Natur und Landschaft nach Biotoptypen kategorisiert und der Wert in sogenannten „Ökopunkten“ ausgedrückt.
Kompensation über Ökopunkte
Wir können unseren ökologischen Fußabdruck auch unkompliziert kompensieren, indem wir Ökopunkte anderer Naturschutzmaßnahmen erwerben. So kann eine Landwirtin bspw. eine ihrer landwirtschaftlichen Nutzflächen in einen Blühstreifen umwanden. Dafür werden ihr Ökopunkte auf einem sogenannten Ökokonto gutgeschrieben. Wir können diese Punkte dann kaufen, um unsere Eingriffe zu kompensieren. Das erspart den oft langen Weg zur Ausgleichsmaßnahme.
Der Vorteil für den Naturschutz: Bei Eingriffen werden teilweise Biotope berührt, die sich durch ihr langes Bestehen auszeichnen, wie z.B. alte Baumbestände. Würden diese durch neu angelegte Biotope ausgeglichen, kann der Wert des ursprünglichen Biotops erst nach mehreren Jahren erreicht werden.
Die Energiewende funktioniert nur im Schulterschluss
Bei allen Kompensationsmaßnahme stimmen wir uns mit Landwirtinnen und Landwirten, Eigentümerinnen und Eigentümern, Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Kommunen eng ab. So soll stellen wir sicher, dass Energieversorgung, Arten- und Naturschutz mit den Interessen der durch das Vorhaben Betroffenen Hand in Hand gehen.
Verantwortung über die Bauphase hinaus
Einige der Kompensationsmaßnahmen starten bereits deutlich vor dem eigentlichen Baubeginn. Sogenannte continous ecological functionality (CEF) Maßnahmen zielen darauf ab, Flora und Fauna eines Schutzgebiets dauerhaft abzusichern. Das Vergrämen von Bodenbrütern stellt beispielsweise sicher, dass die Vögel nicht in einem unmittelbar durch den Bau betroffenen Gebiet nisten und in der Aufzucht ihrer Jungen beeinträchtigt werden. Durch CEF-Maßnahmen bleiben die ausgewählten Schutzgebiete auch über die aktive Bauphase hinaus bestehen und geschützt, etwa wenn eine Tier- oder Pflanzenart auch nach Bauabschluss nicht in ihr ursprüngliches Habitat zurückkehren kann.
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