Drei Fragen an Markus Streil

Markus, was unternimmt SuedLink zum Schutz des Waldes und betroffener Tierarten?
Der Schutz des Waldes, der dort lebenden Tierarten und geschützter Pflanzen hat für uns eine sehr hohe Priorität und wird von uns bereits in der Planungsphase berücksichtigt. Das zeigt sich zum einen darin, dass wir in der Regel versuchen, Waldgebiete bereits bei der Trassierung zu umgehen und Bauflächen einzuschränken. Dazu führen wir verschiedene Expertengutachten sowie Biotoptypen- und Artenschutzkartierungen, Boden- und Baugrunduntersuchungen in Zusammenarbeit mit den zuständigen lokalen Behörden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung durch. So stellen wir sicher, dass wir während der Umsetzung unseres Vorhabens die Vorgaben zum Wald-, Natur- und Artenschutz einhalten und Eingriffe entsprechend mit geeigneten Maßnahmen ausgleichen können.
Wie sehen Ausgleichsmaßnahmen aus, die SuedLink nach nötigen Rodungen durchführt?
Grundsätzlich gilt: Wenn es technisch möglich ist, queren wir Waldgebiete geschlossen mittels HDD-Bohrung. Oft gibt es also keine Eingriffe im Waldbestand, sodass keine Ausgleichmaßnahmen nötig sind. Aber wenn es sich zeigt, dass eine geschlossene Querung wie im Wasunger Wald technisch große Risiken birgt und wir doch für den Bau und Betrieb roden müssen, gleichen wir diese Eingriffe immer aus.
Wird hier die Nutzungsart dauerhaft geändert, sorgen wir auf den Schutzstreifen unserer unterirdischen Kabelanlage durch ein ökologisches Trassenmanagement dafür, dass sie langfristig wieder für Tier- und Pflanzenarten nutzbar sind. Verluste von Waldflächen gleichen wir zudem aus, indem wir in der Gegend Flächen mit mindestens dem gleichen Umfang aufforsten.
Wenn wir den Wald nur befristet in Anspruch nehmen, in der Fachsprache nennt sich das Kahlhieb, werden dieselben Flächen mit geeigneten Forstpflanzen fachmännisch in Zusammenarbeit mit Waldbesitzern und Forstbehörden wiederhergestellt. Damit sichern wir den erfolgreichen Aufbau eines resilienten Waldbestandes.
Wie sehen Maßnahmen zum Schutz von Tierarten in betroffenen Waldgebieten aus?
Wenn wir in den Lebensraum von Tierarten eingreifen, nutzen wir Maßnahmen wie Amphibienschutzzäune, Vergrämung, Umsiedlungen, Habitataufwertung und die Bereitstellung von Nistkästen oder Baumhöhlen als Ausgleich. Um den Einfluss auf die lokale Fauna so gering wie möglich zu halten, greifen wir außerdem optimalerweise nur in Waldgebieten mit geringer Artenvielfalt ein. Ein Beispiel dafür sind strukturarme Nadelholzwälder mit der vorrangigen Funktion der Holzproduktion.
Vielen Dank für das Gespräch!

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SuedLink Regionalbüro
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