Ultrafiltrationsanlage bei Bad Sooden-Allendorf  
schützt Trinkwasser

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Beim Bau von SuedLink in Hessen werden rund 30 Prozent in geschlossener Ausführung durchgeführt. Das liegt an der anspruchsvollen Geländelage und an den vielen Schutzgebieten.

Im Osten und im Nordosten von Bad Sooden-Allendorf sind vier Horizontalspülbohrungen geplant. Mit einem Team aus Umweltingenieurinnen und -ingenieuren hat Roberto Ferrari ergänzend dazu eine Ultrafiltationsanlage entwickelt. Ferrari ist zuständig für die Planung von allen Horizontalspülbohrungen in Hessen und Niedersachsen für TransnetBW. Im Interview erklärt er, warum diese Bohrungen zusätzliche Sicherungsmaßnahmen benötigt und wie diese funktionieren.

Roberto Ferrari, was ist an dieser Bohrung das Besondere? 

Wir queren in diesem Bereich Trinkwasserschutzgebiete mit mehreren wichtigen Tiefbrunnen und Sickeranlagen. Um diese vorsorglich vor Verunreinigungen zu schützen, errichten wir eine Ultrafiltrationsanlage, die das Trinkwasser während der Bauarbeiten und danach schützt.

Warum ist das notwendig?

Dazu muss man verstehen wie eine Horizontalspülbohrung funktioniert: Damit der Bohrkopf vorankommt und nicht stecken bleibt, wird eine Bohrspülung eingesetzt. Die Bohrspülung ist umweltverträglich und zirkuliert normalerweise im Bohrkanal zurück zum Start- und Endpunkt. Allerdings kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass der Boden rund um die Bohrung durchlässiger ist als wir bei den Baugrunduntersuchungen festgestellt haben. Dann könnte die Spülung in andere Bereiche vordringen. Dies kann zu einer Trübung oder Verunreinigung der Trinkwasserschutzgebiete führen, beispielsweise durch sehr feine Gesteinspartikel oder Oberflächenbakterien.

Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario?

Wir gehen nicht davon aus, dass dies passiert und Partikel bis zu den Brunnen gelangen. Um eine Beeinträchtigung des Trinkwassers aber gänzlich auszuschließen, treffen wir zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen und errichten die neue Ultrafiltrationsanlage. Wir arbeiten also quasi mit Netz und doppeltem Boden.

Wie funktioniert die Anlage? 
 
Die Ultrafiltrationsanlage ist wie ein mehrstufiges Sieb aufgebaut – allerdings mit wesentlich feinmaschigeren Netzen, die das Wasser selbst von kleinsten Partikeln befreien. Diese stellt in der Wasseraufbereitung die feinste bekannte Filtrationsstufe dar. Bei starker Verschmutzung kann zudem eine chemische Reinigung ausgelöst werden, um die Trinkwasserqualität wieder herzustellen.

Und wo soll die Anlage aufgebaut werden?

Die Anlage errichten wir direkt am Zulaufbecken des Pumpwerks Rockenrodt. Hier läuft das Wasser der Tiefbrunnen Heyerkopf, Finstertal, Rockenrodt und der Sickergalerie zusammen. Anschließend wird das Wasser in den Hochbehälter am Klausberg gepumpt – etwa 1.400.000 Liter am Tag. Damit wird die Trinkwasserversorgung der umliegenden Gemeinden sichergestellt.

Die Anlage wird in zwei Standard-Containern errichtet. Die Fertigstellung erwarten wir im August 2024. Nach Abschluss der Bohrarbeiten verbleibt sie noch für eine Übergangsphase vor Ort und wird dann vollständig zurückgebaut.